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Asymmetrie des Konfliktswird ausgeblendet

UK 12/2018, Nahostkonflikt (Seite 15: „Parteiisch – für beide Seiten“)
Dem Beitrag wurden Auszüge aus der Stellungnahme der Kirchenleitung auf der Landessynode im November 2017 beigefügt. Zuzustimmen ist deren Aussage: „…unverzichtbar, den schwierigen Weg der Solidarität mit den leidenden Menschen aller Konfliktparteien, Israelis  wie Palästinensern, sowie Juden, Christen und Muslime zu gehen."
Widersprochen werden muss jedoch der Aussage: „wird eine politische Lösung des andauernden Konflikts nur unter der Voraussetzung möglich sein, dass die beteiligten Konfliktparteien…eine Friedenslösung anstreben und vertraglich vereinbaren."
Hier wird die Asymmetrie des Konflikts total ausgeblendet. Seit fast 51(!) Jahren leben die Palästinenser unter israelischer Besatzung, eine Besatzung, die sich nicht an Völkerrecht hält und massivste Menschenrechtsverletzungen begeht.
Warum fehlt ein klares Eintreten für das Ende der Besatzung? Unsere palästinensischen Schwestern und Brüder bitten uns: „Könnt Ihr uns helfen, unsere Freiheit zurückzuerlangen? Denn das ist die einzige Möglichkeit, beiden Völkern zu Gerechtigkeit, Frieden, Sicherheit und Liebe zu verhelfen." (Kairos Dokument 6.1)
Rosemarie zur Nieden, Hattingen