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Asiatische Tigermücke breitet sich aus

Die Asiatische Tigermücke breitet sich am Oberrhein weiter aus. Die „Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ (Kabs) teilte am Freitag nach ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag in Speyer mit, im zurückliegenden Sommer „aufgrund zahlreicher neuer Populationen regelrecht überrannt“ worden zu sein. In dieser Saison seien im Südwesten Tigermücken in 38 neuen Kommunen entdeckt worden, 16 davon seien Mitglieder der Kabs.

Insgesamt gab es den Angaben zufolge im Sommer in der Oberrhein-Region in 47 der 89 Kabs-Kommunen die exotischen Tigermücken. Bei so vielen Standorten sei es der Aktionsgemeinschaft nicht mehr möglich, überall Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen, „ohne massiv Personal aufzustocken“. Die voraussichtlichen Kosten für die kommende Saison seien deshalb bereits allen betroffenen Kommunen mitgeteilt worden. Bis Ende Januar 2025 müsse feststehen, wo die Tigermücken bekämpft werden sollen. Ansonsten bleibe bis zum Saisonbeginn im April nicht genügend Zeit für die Vorbereitung und die Suche nach Personal.

Da laut Kabs mehr als 80 Prozent der Brutstätten in Gärten oder auf Balkonen von Privatgrundstücken liegen, werde die Beteiligung aller Anwohner auf lange Sicht „unerlässlich“. Die Kommunikation über den richtigen Umgang mit Brutstätten entwickele sich zu einer weiteren wichtigen Aufgabe. Die Kabs bereite sie sich darauf mit der Planung einer Öffentlichkeitskampagne vor.

Von einem „extremen Schnakenjahr“ wegen der außergewöhnlichen Hochwasserlage im Mai und Juni, sprach Hartwig Rihm, Präsident der Kabs. Es sei zu einem „massenhaften Auftreten aggressiver Auwaldstechmücken“ gekommen, die sich in der gesamten Region sowie in vielen anderen Gegenden in Deutschland, wie etwa am Bodensee, ausgebreitet hätten. Am Oberrhein sei im Durchschnitt eine Reduktion um 90 Prozent im Vergleich zu unbehandelten Gebieten erreicht worden.

Der Kabs, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Speyer, gehören derzeit 95 Kommunen und Landkreise in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen an. In ihrem Gebiet leben rund 2,7 Millionen Menschen. Die Brutstätten der Stechmücken werden mit dem Larven tötenden Insektizid Bti aus der Luft mit Hubschraubern sowie am Boden behandelt. Das Gebiet der Kabs reicht von Bingen beziehungsweise dem Rheingau im Norden bis zu den Gemeinden am Kaiserstuhl im Süden.