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Arkaden im Gothaer Schlosshof werden saniert

Auf Schloss Friedenstein hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Sanierung der Hofarkaden am Westflügel begonnen. Zunächst werde ein speziell entwickeltes Sanierungsverfahren an einer der insgesamt 54 Säulen erprobt, teilte die Stiftung am Mittwoch in Rudolstadt mit. Erst wenn das Konzept an der Probesäule erfolgreich getestet worden sei, komme das Verfahren bei zahlreichen anderen Pfeilern zur Anwendung.

Den Angaben zufolge trägt jeder einzelne Pfeiler rund um den großzügig angelegten Schlosshof Lasten von jeweils bis zu 270 Tonnen aus den Obergeschossen. Im ersten Schritt werde die auf dem Probe-Pfeiler ruhende Last mit einer spinnenartigen Stahlkonstruktion auf seitlich angelegten Stahlbetonfundamente abgeleitet.

Anschließend werde die rötliche Sandsteinschale abgebaut und der aus Kalkstein und Mörtel bestehende Pfeilerkern begutachtet und stabilisiert. Auch das Pfeilerfundament müsse verstärkt werden. Abschließend erhalte der Pfeiler seinen Mantel aus Sandstein zurück. Die Arbeiten an der Säule sollen bis Mitte August abgeschlossen sein.

Die Stabilisierung der Hofarkaden ist Teil der 110 Millionen Euro umfassenden Sanierung von Schloss Friedenstein. Sie wird jeweils zur Hälfte von Bund und Land finanziert. Statische Sicherungen an der Gebäudesubstanz sind dabei ein Schwerpunkt des Projekts. An vielen Stellen erfolgten sie erstmals seit dem Bau des ehemaligen Residenzschlosses der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha zur Mitte des 17. Jahrhunderts.