Mit Blick auf die Klimawandelfolgen für urbane Räume fordern die Ärztekammer Niedersachsen und die Architektenkammer Niedersachsen mehr Anstrengungen für wirksamen Hitzeschutz in Städten. „Die Klimakrise ist längst eine Gesundheitskrise“, betonte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker am Mittwoch bei einem Hitzeschutzsymposium in Hannover. Deshalb sei es für die Kommunen dringend geboten, Klima- und Gesundheitsschutz zusammenzudenken.
Im Sommer seien gesundheitliche Beschwerden und auch Todesfälle in besonders heißen Wochen höher als in kühleren Wochen, erläuterte Wenker. „Insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen und andere vulnerable Gruppen ist Hitze eine große Belastung und ein großes gesundheitliches Risiko.“
Allein für das Jahr 2024 verzeichnete das Robert Koch-Institut laut Ärztekammer rund 3.000 hitzebedingte Sterbefällen in Deutschland. Bis zum Jahr 2050 werden Schätzungen zufolge 70 Prozent der Weltbevölkerung in sich zunehmend aufheizenden Städten leben. Europa erwärmt sich dabei stärker als jeder andere Kontinent.
Der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, Robert Marlow, fordert deshalb ein entschlossenes Handeln der Kommunen: „Städtebau und Architektur spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz vor Hitze“, sagte er. Es brauche dringend „mutige Entscheidungen“ für mehr Grünflächen, Entsiegelung und klimaangepasstes Bauen.