In Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr mehr Bandscheibeneingriffe durchgeführt worden. Im Vergleich zum Vorjahr seien die stationären Bandscheibeneingriffe bei AOK-Versicherten um 3,9 Prozent (1.080 Bandscheiben-Operationen) gestiegen, teilte die AOK Nordwest am Mittwoch mit. Eine Operation sei jedoch nicht bei jedem Bandscheibenvorfall erforderlich. „War die operative Therapie noch bis vor einigen Jahren gängige Praxis, ist inzwischen bekannt, dass bei den meisten Bandscheibenvorfällen ein operativer Eingriff nicht erforderlich ist und stattdessen häufig eine Therapie mit Schmerzmitteln und unterstützenden Maßnahmen wie Physiotherapie hilft“, sagte AOK Nordwest-Vorstandschef Tom Ackermann.
In den meisten Fällen ließen die Beschwerden innerhalb von sechs Wochen nach, eine Operation sei nicht unbedingt nötig, informierte die Krankenkasse. Operative Behandlungen könnten jedoch Schmerzen lindern und dabei helfen, die Beweglichkeit zu erhalten. Bevor eine Rückenoperation durchgeführt wird, sollten konservative Behandlungen wie Physiotherapie und eine begleitende medikamentöse Therapie ausgeschöpft sein. Bewegung könne zur Regeneration der Bandscheiben beitragen.
Bei einem Bandscheibenvorfall verwölbt sich die Bandscheibe und drückt dabei auf umliegende Nerven. Das kann starke Rückenschmerzen, bis hin zu Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen verursachen. Die Verwölbung der Bandscheibe sei durch den natürlichen Alterungsprozess bedingt, aber auch durch zu hohe Belastung und Abnutzung. Bewegungsmangel und Übergewicht könnten den Abnutzungsprozess beschleunigen.