In Schleswig-Holstein leidet fast jeder Dritte an Bluthochdruck. 2023 seien rund 655.300 Menschen ab 20 Jahren betroffen gewesen, das seien 27,1 Prozent der Bevölkerung, teilte die AOK Nordwest am Donnerstag mit. „Viele Betroffene erhalten eine medikamentöse Therapie, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen. Grund ist, dass Bluthochdruck ein zentraler Risikofaktor für die Entstehung von weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Medikamente, die den Blutdruck senken, sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Schleswig-Holstein“, erklärte AOK Nordwest-Vorsitzender Tom Ackermann.
Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Schleswig-Holstein verordneten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2023 insgesamt 5,3 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel. Das seien fast ein Viertel (23,3 Prozent) aller Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt. Zu hoher Blutdruck sei durch eine medikamentöse Therapie gut behandelbar. „Voraussetzung ist, dass die Blutdruckwerte bekannt sind. Das ist häufig nicht der Fall“, erklärte Ackermann.
Die Auswertung der Daten zeige außerdem, dass Frauen häufiger mit Bluthochdruck diagnostiziert werden (28,5 Prozent) als Männer (25,7 Prozent). „Angesichts der hohen Prävalenz und der schweren möglichen Folgen der Erkrankung ist es wichtig, Bluthochdruck ernst zu nehmen“, sagte der AOK-Nordwest-Vorsitz. Unbehandelt könne Bluthochdruck schwere Folgen haben, unter anderem Schlaganfälle, Herzinfarkte und Durchblutungsstörungen der Netzhaut am Auge.
Neben der medikamentösen Behandlung lasse sich Bluthochdruck durch einen gesunden und möglichst stressfreien Lebensstil, regelmäßige Bewegung, wenig Alkohol, Reduzierung von Übergewicht und Verzicht auf Nikotin beeinflussen.
Die AOK hat bundesweit 20,9 Millionen Mitglieder. Die AOK Nordwest versichert rund 2,97 Millionen Menschen in Westfalen, Lippe und Schleswig-Holstein.