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Antisemitismus-Beauftragter ruft zu Wachsamkeit an Hochschulen auf

Nach der Störung einer Lehrveranstaltung an der Universität Hildesheim durch Mitglieder einer palästinensischen Organisation hat der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Gerhard Wegner, Hochschulen und Politik dringend zu mehr Wachsamkeit auf den Campussen des Landes aufgerufen. Zudem erneuerte er am Freitag seine Forderung nach der Schaffung von Antisemitismusbeauftragten an den niedersächsischen Hochschulen, wie dies bereits in NRW, Bayern und Berlin der Fall sei.

Es gehe darum, wer an den Universitäten das Klima bestimme, sagte Wegner. „Wenn sich durch antisemitische Aktionen ein Klima der Angst, sich frei zu äußern, ausbreitet und es nicht mehr möglich ist, sich offen als Jude und Jüdin zu zeigen oder sich auch an die Seite Israels stellen zu können, ist es mit der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit vorbei.“

Die Unterbindung von freien Diskussionen sei ein Gewaltakt, der im Interesse eines toleranten und offenen Klimas in der Wissenschaft nicht toleriert werden dürfe. „Es geht über Antisemitismus hinaus um die Frage, ob sich offene Räume des Diskurses weiterhin gewährleisten lassen oder ob sich das Niederbrüllen von Menschen anderer Meinung immer weiter ausbreitet“, sagte Wegner.