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Ansiedlung von Gartenschläfern im Thüringer Wald wird geprüft

Der im Freistaat vom Aussterben bedrohte Gartenschläfer soll in den kommenden Jahren im Thüringer Wald wieder angesiedelt werden. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie werde aktuell erstellt, teilte das Umweltministerium in Erfurt auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Das geplante Projekt sei eine Schlussfolgerung aus dem im September endenden Projekt, den Lebensraum des Nagetiers nachhaltig zu verbessern.

Während der zurückliegenden drei Jahre seien im landesweit einzig verbliebenen Verbreitungsgebiet der Schlafmäuse im Thüringer Schiefergebirge die Lebensbedingungen verbessert worden. Vor allem Neupflanzungen von Sträuchern und spezielle Nistkästen sollen den Tieren helfen.

Parallel sei in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und lokalen Naturschutzverbänden der Bestand der Nagetiere im Freistaat erhoben worden. Angesichts der Projektergebnisse sei die Art in Thüringen in der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft worden. Eine natürliche Einwanderung der Art in den Thüringer Wald aus dem östlich angrenzenden Schiefergebirge halten die Naturschützer derzeit für nicht wahrscheinlich.

Der nachtaktive Gartenschläfer (Eliomys quercinus) lebt vorwiegend in Laub- und Mischwäldern. Er ist nur in Europa heimisch, wobei viele Populationen inzwischen voneinander getrennt worden sind. Seit Ende der 1970er Jahre hat sich sein Lebensraum aus bisher nicht geklärten Gründen mehr als halbiert. In Deutschland ist der Allesfresser nur noch am Rhein und vereinzelt in den ostdeutschen Mittelgebirgen anzutreffen.