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Anschlag auf Synagoge in Melbourne – Mutmaßlicher Täter festgenommen

Melbourne ist die australische Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Antisemitismus auch in Australien massiv zugenommen.

Die Antiterroreinheit der Polizei hat am Sonntag einen 34-jährigen Mann angeklagt wegen des Brandanschlags auf eine Synagoge am Freitagabend in Melbourne. Dem mutmaßlichen Täter werde die Gefährdung von Leben, Sachbeschädigung und Waffenbesitz vorgeworfen, hieß es am Sonntag auf der Webseite der Polizei – und weiter: “Die Ermittler werden weiterhin das Motiv und die Ideologie der angeklagten Person untersuchen, um festzustellen, ob es sich…um Terrorismus handelt.”

Der Angeklagte soll am Freitagabend eine brennbare Flüssigkeit auf die Tür der Synagoge geschüttet und angezündet haben, in der sich zwanzig Personen zu einem Schabbat-Essen zusammengefunden hatten. Die Teilnehmer des Essens konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten, während die Feuerwehr die brennende Synagogentür löschte.

Durch die Aufnahmen einer Überwachungskamera habe man den mutmaßlichen Täter identifizieren und am Samstagabend festnehmen können. Der Anschlag auf die 150 Jahre alte Synagoge war der zehnte Brandanschlag auf jüdische Einrichtungen in Australien innerhalb von zwölf Monaten.

Ebenfalls am Freitagabend kam es in Melbourne zu weiteren Angriffen auf jüdische Einrichtungen. Die australische Regierung, die Opposition und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilten diese scharf.

Unter anderem verwüsteten etwa zwanzig pro-palästinensische Demonstranten das jüdische Restaurant Miznon in der Innenstadt von Melbourne und riefen “Tod der Israelischen Armee”. Miznon ist Teil einer internationalen Restaurantkette des israelischen Unternehmers Shahar Segal. Dieser ist auch Sprecher der “Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die seit Ende Mai in Kooperation mit dem israelischen Militär die Lebensmittelverteilung im Gazastreifen praktisch in alleiniger Regie übernommen hat.

Die Vereinten Nationen sowie internationale Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen werfen der Stiftung, die ihre Finanzierung nicht offenlegt, die Missachtung grundlegender Standards in der humanitären Hilfe vor.

Ein Brandanschlag auf die Adass-Israel-Synagoge im Dezember 2024 in Melbourne konnte bisher nicht aufgeklärt werden. Die Polizei wertete den Vorfall als Terroranschlag. Die Synagoge wurde durch den Brand zerstört.