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Anna Rheinsberg übergibt ihr Archiv an Literaturarchiv Marbach

Die Lyrikerin, Prosa-Autorin und Essayistin Anna Rheinsberg hat ihren literarischen Vorlass dem Deutschen Literaturarchiv Marbach übergeben. Es enthalte
Manuskripte und Vorarbeiten ihrer Werke sowie Tagbücher aus mehreren Jahrzehnten,
teilte das Deutsche Literaturarchiv Marbach am Montag mit. Die Schriftstellerin habe darin auch politische, literarische und gesellschaftliche Ereignisse, wie die westdeutsche Frauenbewegung seit den 1970er-Jahren, dokumentiert.

Eingeklebte oder -gelegte Briefe, Fotografien und Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften machten die Tagebücher zu einem „Kaleidoskop der Zeit“, heißt es in der Mitteilung. Zum Vorlass gehöre auch eine umfangreiche Korrespondenz etwa mit Helmut und Ida Heißenbüttel, Wulf Kirsten, Ulrike Krechel, Hilde Radusch, Lutz Schulenburg, Karin Struck und Gisela von Wysocki.

Die 67-jährige Rheinsberg sei in Berlin und im Raum Hannover bei Mutter und Großmutter aufgewachsen. Durch eine angeborene Gehbehinderung sei ihre Kindheit geprägt von wochenlangem Liegen in Gipsbetten und von Außenseitertum. Seit ihrem achten Lebensjahr verfasste sie den Angaben zufolge Tagebücher, Erzählungen sowie Gedichte. 2011 erhielt sie den Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis. Ihre Bücher wurden auch in andere Sprachen übersetzt, zuletzt 2023 ihr Essayband „Kriegs/Läufe“ ins Japanische. (1866/19.08.2024)