Das Evangelische Dekanat an der Dill lädt in der Passionszeit zu Andachten an „Schmerzpunkten“ der Region ein. An einem Treffpunkt werde zum Beispiel an den brutalen Überfall auf den Herborner Gastwirt Adolf Kunz im Juli 1932 durch Mitglieder der nationalsozialistischen SA erinnert, teilte das Dekanat am Dienstag mit.
In Herbornseelbach erinnere die stellvertretende Dekanin Anja Vollendorf an die Aartalkaserne, in der Soldaten ihren Dienst taten, die Atomwaffen einsatzbereit hielten. Bei einem Treffen in Mittenaar-Ballersbach gehe es um die Zeit, in der Menschen während des Zweiten Weltkrieges in Bunkern und Stollen Schutz suchten. Am Alten Pfarrhaus in Bicken werde Pfarrer Friedrich Ackermanns (1929-1943) gedacht, der Mitglied der Bekennenden Kirche war.
Die Treffen beginnen ab dem 6. März jeweils donnerstags um 19 Uhr. Beim letzten Termin am 10. April erzählen die Streetworker Denis und Andreas am Herborner Bahnhof, was sie in ihrer Arbeit erleben.