Trier – Die Psychologin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl empfiehlt Eltern, ihr Handeln mehr zu hinterfragen. „Was die Selbstreflexion angeht, befinden wir uns im Mittelalter“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst. Gerade eben erschien das Buch „Nestwärme, die Flügel verleiht“, in dem die Bestsellerautorin zusammen mit Julia Tomuschat über Herausforderungen in Kleinfamilien schreibt.
Wenn Eltern in ihrer Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht hätten, würden sie die daraus entstandenen „alten Muster an ganze Generationen durchreichen“. Das geschehe auch dann, wenn die Mütter und Väter sich fest vorgenommen hätten, es anders zu machen. „Diesen Kreislauf kann man nur durch Selbstreflexion unterbrechen“, sagt Stahl. Nur wer sich die eigenen Probleme bewusst mache, könne auch gegensteuern. Kerngedanke von Stahl und ihrer Mitautorin Tomuschat ist, dass Verbindungen zwischen Menschen und so auch zwischen Eltern und Kindern durch drei Grundbedürfnisse bestimmt seien: Bindung, Selbstständigkeit und Selbstwert. „Das sind die Prinzipien, um die sich die ganze Welt dreht“, sagte Stahl. Um Kindern Selbstwertgefühl zu vermitteln, müsse man sich um sie kümmern und zugleich ihre Autonomie fördern. epd
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