In Meschede wird eine Version des Weihnachsoratoriums für Kinder aufgeführt . Wie das funktioniert, erklärt Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar.
Bachs Weihnachtsoratorium für Kinder – wie sieht das aus?
Es gibt seit einigen Jahren verschiedene Versuche, Bachs Werk kindgerecht aufzuführen. Wir haben uns für die Version des österreichischen Musikers Michael Gusenbauer entschieden. Darin erzählt eine Sprecherin die Weihnachtsgeschichte so, als würde sie heute geschehen. Das geschieht auf kurzweilige, manchmal geradezu dramatische Weise, und die Musik begleitet und untermalt diese Erzählung. Das ganze Stück dauert knapp 45 Minuten.
Wieviel Bach kommt darin vor?
Die Highlights natürlich, wie der Eingangschor „Jauchzet, frohlocket“, die Hirtenmusik, die „Schlafe, mein Liebster“-Arie und das „Lasset uns nun gehen nach Bethlehem“. Dazu natürlich Choräle wie „Vom Himmel hoch“ oder „Ach mein herzliebes Jesulein“. Allerdings werden nicht alle Wiederholungen gespielt, und die Stücke erklingen zum Teil erst in einzelnen Instrumenten, um dann als Ganzes zusammengesetzt zu werden.
Zum Beispiel?
Wenn die Erzählerin berichtet, was die Hirten in der Heiligen Nacht erlebt haben, ertönt zuerst ein Paukenschlag: das allererste Motiv des Eingangschores. Dann „flimmert“ es in der Luft: Flöten und Geigen. Und schließlich kommt der ganze Chor mit „Jauchzet, frohlocket“. So lernen die Kinder die einzelnen Instrumente kennen und werden quasi spielerisch an das klassische Werk herangeführt.
Für welche Altersgruppe ist das „Weihnachtsoratorium für Kinder“ geeignet?
Es richtet sich besonders an Kinder im Grundschulalter – aber auch ältere Kinder und Erwachsene haben sicherlich Spaß an dieser Version. Wer das Werk lieber im Ganzen hören möchte, kann das am gleichen Abend tun – da führen wir das Original auf. leg