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Alpakas raus, Vikunjas rein: Neue Tierart in der Wilhelma

Vier Vikunjas sind in die Südamerika-Anlage der Stuttgarter Wilhelma eingezogen. Diese Wildkamele ersetzen die bisherigen Alpakas, wie der Zoo am Donnerstag mitteilte. Alpakas seien zwar sympathische Haustiere, doch habe man sich als wissenschaftlich geleitete Einrichtung für die Erhaltung von Wildtierarten entschieden, begründete Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin den Wechsel.

Vikunjas stammen aus den Anden Südamerikas und sind für ihre extrem feine Wolle bekannt, die sie vor Kälte in Höhenlagen von über 5.000 Metern schützt. Diese wertvolle Faser führte den Angaben zufolge seit dem 16. Jahrhundert zu intensiver Bejagung, wodurch die Art in den 1960er Jahren fast ausgerottet war. Dank konsequenter Schutzbemühungen haben sich die Bestände inzwischen erholt. Die Stuttgarter Neuankömmlinge teilen sich ihr Gehege mit Nandus, Pampashasen und Großen Ameisenbären.

Im Gegensatz zu den Vikunjas sind Alpakas domestizierte Nachfahren, die vor Jahrtausenden gezüchtet wurden. Ihre Zucht zielte auf einen hohen Wollertrag ab, weshalb Alpakas regelmäßig geschoren werden müssen. Vikunjas hingegen wechseln ihr Fell saisonal auf natürliche Weise, eine Schur ist nicht notwendig. Die Aufnahme der Vikunjas in der Wilhelma erfolgt im Rahmen eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms. (1405/12.06.2025)