Der Hartmannbund Baden-Württemberg schlägt Alarm: Angesichts neuer Sicherheitsrisiken und möglicher Krisen fordert der Ärzteverband eine grundlegende Stärkung der medizinischen Versorgung für den Notfall. Der Landesvorsitzende Klaus Rinkel warnt laut einer Mitteilung vom Mittwoch vor erheblichen Mängeln im deutschen Gesundheitssystem: „Wir erleben derzeit eine sicherheitspolitische Zeitenwende, die tiefgreifende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung haben wird – nicht nur im Verteidigungsfall, sondern bereits bei hybriden Bedrohungslagen, wie wir sie heute schon beobachten können.“
Die Delegierten des Landesverbandes haben der Mitteilung zufolge einstimmig eine Erklärung verabschiedet, die politische Entscheidungsträger in Bund und Land zum schnellen Handeln aufruft. Ohne eine krisenfeste Aufstellung des Gesundheitswesens drohe im Ernstfall ein „Versagen auf Kosten von Menschenleben“, sagte Rinkel.
Konkret fordern die Mediziner den Ausbau von Notfallkapazitäten in Kliniken und Rettungsdiensten sowie die strategische Sicherung von Medikamenten und medizinischem Material. Empfohlen werden zudem verpflichtende gemeinsame Übungen ziviler und militärischer Kräfte, ein integriertes Krisenmanagementsystem und spezielle Schulungen für medizinisches Personal im Katastrophenschutz. Es räche sich, dass Reservestrukturen und Vorsorgekapazitäten jahrzehntelang abgebaut worden seien, betonte der Landesvorsitzende. (1391/11.06.2025)