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Ärztekammer: Klimawandel aktiver begegnen – Forderung nach Tempolimit

Bayerns Ärzte warnen: Der Klimawandel macht krank. Der Ärztetag fordert daher konkrete Maßnahmen – auch bundesweit. Was die Politik jetzt tun soll.

Delegierte des Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetags appellieren an Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen, den Klimaschutz in diesen Bereichen entschieden voranzutreiben. Das geht aus einer Mitteilung der Bayerischen Landesärztekammer vom Wochenende hervor. Dazu gehörten auch konsequente Tempolimits auf Bundes-, Land- und Ortsstraßen, um die Belastung von Klima und Gesundheit zu mindern. Auch die Energiewende müsse vorangetrieben werden. Jeder Tag, an dem fossile Energien verbrannt würden, erhöhe das gesundheitliche Risiko.

“Die Delegierten fordern die Bayerische Staatsregierung auf, schulische Sportveranstaltungen im Freien bei amtlichen Hitzewarnungen zu verbieten, den UV- und Hitzeschutz für Beschäftigte im Freien zu verbessern und umgehend einen verbindlichen Hitzeaktionsplan zur Prävention hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle zu erstellen”, heißt es. Zudem müssten Gesundheitsthemen, unter anderem gesundheitliche Folgen des Klimawandels, auch an Schulen mehr Priorität haben. Zu derartigen Themen zählten weiter Ernährung, Bewegung, Verhalten im Notfall und Hitzeschutz.

Gesundheitseinrichtungen müsse zudem ermöglicht werden, ihre bauliche und technische Ausstattung “klimaresilient” zu gestalten und Hitzeaktionspläne umzusetzen, so die Mitteilung. Dafür brauche es einen Bundesfonds “Klimagerechtes Gesundheitswesen”. Auch darüber hinaus müsse das deutsche Gesundheitswesen stärker gegenüber Krisen werden, etwa durch den Ausbau entsprechender Infrastrukturen in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen. Auch ein “Lagezentrum Gesundheit” beim Nationalen Sicherheitsrat sei nötig.