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Ärzte, Pflegekräfte und Kliniken rufen zum Schutz der Demokratie auf

Ärzte, Pflegekräfte, Kliniken und Apotheken wollen gemeinsam zum Schutz der Demokratie gegen Rechtsextremismus aufrufen. „Es ist unser aller Aufgabe, unsere freiheitliche Grundordnung gegen demokratiefeindliche Kräfte zu verteidigen“, heißt es in einem Aufruf, über den die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag) berichteten. „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind für ein menschliches, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen essenziell“, zitieren die Zeitungen aus dem Aufruf, der am Montag veröffentlicht werden soll. 200 Organisationen und Verbände unterstützten die Erklärung, hieß es.

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören demnach neben der Bundesärztekammer und den Landesärztekammern etliche medizinische Berufsverbände und Fachgesellschaften sowie der Deutsche Pflegerat, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) der Verband der Medizinischen Fachangestellten und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Zusammen würden sie nach Angaben der Initiatoren mehr als drei Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen vertreten.

In dem Aufruf wird darauf verwiesen, dass das deutsche Gesundheitssystem durch Kolleginnen und Kollegen mit ausländischen Wurzeln gewinne. „Auf ihren Beitrag will und kann die medizinische und pflegerische Versorgung in Deutschland nicht verzichten“, wird aus dem Aufruf weiter zitiert. Die Unterzeichner sähen deshalb mit großer Sorge, „wie Hass und Hetze zunehmen und unsere demokratischen Werte mehr und mehr infrage gestellt werden.“

Einen so breiten Zusammenschluss unterschiedlichster Professionen aus dem Gesundheitswesen habe es noch nie zuvor gegeben, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, den Funke-Zeitungen. „Das ist ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und zeigt eindrücklich, dass Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus in unserem Gesundheitswesen keinen Platz haben.“