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Ärzte ohne Grenzen warnt vor Massenvertreibung von Palästinensern

Helfer befürchten eine eskalierende humanitäre Krise im von Israel besetzten Westjordanland: Zehntausende vertriebene Palästinenser seien ohne ausreichende Versorgung.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat vor einer massenhaften Vertreibung palästinensischer Bewohner im nördlichen Westjordanland gewarnt. “Israel muss die gewaltsame Vertreibung der Palästinenser im Westjordanland sofort einstellen, und die humanitäre Hilfe muss verstärkt werden und die Bedürftigen erreichen”, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Appell.

Durch die israelische Militäroperation “Eiserne Mauer” seien seit Januar rund 40.000 Palästinenser aus den drei Flüchtlingslagern Dschenin, Tulkarem und Nur Schams im Norden der besetzten Gebiete vertrieben worden. Sie stünden ohne angemessene Unterkunft sowie ohne grundlegende Versorgung da. Die Organisation sprach von einer “äußerst prekären Situation”.

Palästinenser in den betroffenen Gebieten litten bereits seit Beginn des durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 ausgelösten Gaza-Kriegs unter extremer physischer Gewalt. Seither seien 390 Palästinenser im Westjordanland getötet worden, so Ärzte ohne Grenzen unter Berufung auf UN-Angaben.