Der Hygiene-Experte Abdullah Hammad sei vom israelischen Militär getötet worden, als er zusammen mit anderen Menschen auf Hilfslieferungen gewartet habe.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wirft dem israelischen Militär die Tötung ihres Ex-Mitarbeiters in Gaza vor. Der Hygiene-Experte Abdullah Hammad habe am Donnerstag zusammen mit weiteren Menschen auf Hilfslieferungen gewartet, als die Gruppe “gezielt und ohne Vorwarnung” angegriffen worden sei, teilte die Organisation am Freitagabend mit. Neben Hammad sind den Angaben zufolge seit Oktober 2023 elf weitere Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen im Gazastreifen getötet worden.
Der Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Gaza, Aitor Zabalgogeazkoa, nannte den Angriff eine “entsetzliche Tragödie”, bei der mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen seien. “Die tatsächliche Zahl der Todesopfer ist wahrscheinlich noch höher, da sich die israelischen Streitkräfte weigerten, die Leichen bergen zu lassen”, erklärte er. Das Ausmaß der Verzweiflung durch die Nahrungsmittelknappheit im Gazastreifen sei inzwischen unvorstellbar.
Hammad hatte der Mitteilung zufolge gehofft, im südlichen Chan Junis Mehl von einem Lastwagen mit Hilfsgütern zu erhalten. Ärzte ohne Grenzen zufolge hatte der Arzt bis zum 30. Juni anderthalb Jahre lang in der Klinik in Al-Mawasi in Gaza gearbeitet. Die Organisation erklärte, entsetzt und tief betroffen über den schrecklichen Vorfall zu sein.