Die 194 Unesco-Mitgliedstaaten entscheiden am 6. November über die Nachfolge der Französin Audrey Azoulay, die die Weltkulturorganisation seit 2017 leitet. Erstmals soll nun die Arabische Welt zum Zuge kommen.
Den Ägypter Khaled El-Enany (54) schlägt der Exekutivrat als neuen Generaldirektor der Weltkulturorganisation Unesco vor. Die Zustimmung der Unesco-Generalkonferenz Anfang November gelte als sicher, teilte die Deutsche Unesco-Kommission (Montagabend) in Bonn mit.
Die Entscheidung fiel demnach zwischen zwei Kandidaten, die von ihren Regierungen nominiert worden waren. Eine weitere Kandidatin habe zuletzt zurückgezogen. Am 6. November sollen die 194 Mitgliedstaaten über die Nachfolge der Französin Audrey Azoulay (53) ab, die die Weltorganisation seit 2017 leitete. Die Amtszeit des neuen Direktors beginnt am 15. November.
Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission Maria Böhmer die Kandidatur des früheren ägyptischen Altertumsministers El-Enany. Mit Vorgängerin Azoulay habe die UN-Organisation wichtige Weichen zur “Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit gestellt”, so Böhmer; etwa mit einem umfassenden Programm zu Künstlicher Intelligenz auf Basis neuen Völkerrechts. Auch beim Schutz von Kulturstätten habe die Unesco mit Wiederaufbauprojekten wie in Mossul und Beirut Verantwortung übernommen und der Bevölkerung neue Lebensperspektiven eröffnet.
Der Ägyptologe El-Enany ist ein international profilierter Kulturmanager und Politiker, der wissenschaftlich als Professor an der Helwan-Universität in Kairo beheimatet ist. Er wäre der erste Unesco-Generaldirektor aus der Arabischen Welt. El-Enany spricht Arabisch, Französisch und Englisch fließend; er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Die 43. Unesco-Generalkonferenz findet vom 30. Oktober bis 13. November in Samarkand/Usbekistan statt.