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Ab ins kühle Nass – Große Mehrheit legt Wert auf Schwimmbäder

Schwimmen ist beliebt, aber offenbar kein Volkssport mehr: Eine Umfrage zeigt deutliche Unterschiede beim Schwimmverhalten. Mit dem Zugang zu Badeanstalten hängt dies nur teilweise zusammen.

Älteren Menschen liegen Schwimmbäder laut einer Umfrage besonders am Herzen: 55 Prozent der Altersgruppe 55 plus bezeichnen sie als “sehr wichtig”. Unter den jüngsten Befragten (18 bis 24 Jahre) meint dies nur jeder Vierte, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hervorgeht. Insgesamt finden 80 Prozent aller Befragten wichtig oder sehr wichtig, dass es Badeanstalten gibt.

45 Prozent gaben an, dass sich das nächste Hallen- oder Freibad unter fünf Kilometer von ihrem Zuhause entfernt befindet. Fünf bis zehn Kilometer muss knapp jeder Dritte zurücklegen (28 Prozent), für 14 Prozent sind es zehn bis 20 Kilometer und für vier Prozent sogar 20 bis 50 Kilometer.

Nicht schwimmen können nach eigenen Worten sieben Prozent aller Befragten. Am ehesten gaben dies Befragte ohne Schulabschluss an (14 Prozent), gefolgt von jenen mit Haupt- oder Volksschule als höchstem Schulabschluss (13 Prozent). Insgesamt können 60 Prozent nach eigener Einschätzung gut oder sehr gut schwimmen; 33 Prozent sagen: “Ja, aber nicht sehr gut.” Besonders hoch ist dieser Wert unter jüngeren Menschen: hier können 39 Prozent nicht sehr gut schwimmen.

Rund jede und jeder Dritte (29 Prozent) erklärt zudem, niemals ins Schwimmbad zu gehen. Ein Viertel (26 Prozent) geht seltener als einmal im Jahr, ein weiteres Viertel (26 Prozent) mehrmals im Jahr. Täglich sind vor allem Frauen über 45 Jahren in Badeanstalten anzutreffen (jeweils ein Prozent). – Befragt wurden den Angaben zufolge 2.026 Personen; die Umfrage ist demnach repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hatte im Frühjahr darauf hingewiesen, dass die Nachfrage nach Schwimmkursen groß sei. “Um allen Kindern das Schwimmen beibringen zu können, brauchen wir jedoch ausreichend Wasserflächen für die Ausbildung”, betonte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. “Daran mangelt es jedoch zusehends.” Jedes fünfte Grundschulkind kann der Fachgesellschaft zufolge nicht schwimmen. Am heutigen Donnerstag will die Bäderallianz Deutschland in Hannover einen Plan vorstellen, wie marode Schwimmbäder zügig saniert und neue Bäder errichtet werden können.