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Aachener Museum zeigt Wandarbeit von Tim Berresheim

Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen präsentiert ab Mittwoch die Kabinettsausstellung „Tim Berresheim. Ort. Zeit. Kontinuum“. Im Mittelpunkt der Präsentation steht eine monumentale, immersive 360 Grad umfassende Wandarbeit, wie die Stadt mitteilte. Darin sind unter anderem Beiträge der Schüler des College VHS Aachen enthalten, die im Rahmen des Projekts „Aus alter Wurzel neue Kraft“ entstanden sind. Durch eine 3D-Brille betrachtet, entfaltet sich den Angaben zufolge ein plastisches und persönliches Panorama der Aachener Stadtgeschichte, das von Anspielungen auf die Kunstgeschichte angereichert wird. Die Ausstellung ist bis zum 1. Februar kommenden Jahres zu sehen.

Ein herausragendes Motiv des Wandbildes sei die mythologische Skulptur „Apoll und Daphne“ des italienischen Bildhauers Filippo Parodi (1630-1702), ein Werk aus der Sammlung des Suermondt-Ludwig-Museums, hieß es. Die Skulptur sei eine so genannte figura serpentinata, eine Plastik, um die Betrachtende herumlaufen und so das Kunstwerk in Gänze erfassen können. Obwohl auf den ersten Blick „Flachware“, könne man sie, durch die 3D-Brille betrachtet, komplett umlaufen.

Die digitalen Daten für das Motiv stammen von Schülern des College vhs Aachen. Sie haben die Skulptur im Rahmen des Projektes „Aus alter Wurzel neue Kraft“ als Ausgangspunkt ihrer kreativen Arbeit ausgewählt. Neben dem Scan der Skulptur sind auch andere Ergebnisse in das Wandbild eingeflossen, zum Beispiel zahllose Blätter mit Zeichnungen von Kindern der Grundschule am Fischmarkt, die „geclustered“ durch die Szenerie flattern.

Seit Ende 2023 engagiert sich der aus Heinsberg stammende Künstler im Auftrag der Stadt Aachen für das digitale Kunstprojekt „Aus alter Wurzel neue Kraft“. Dabei wurden Workshops in Schulen sowie an ausgewählten Orten in der Stadt durchgeführt. Der 1975 geborene Berresheim arbeitet als Künstler, Musiker, Label- und Projektraumbetreiber. In seinem Werk, das mit den Mitteln digitaler Bilderzeugung hergestellt wird, beschäftigt er sich mit den Effekten digitaler Technologien auf visuelle Kultur, Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Wahrnehmungs- und Erkenntnisweisen.