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Aachener Bischof warnt vor Hassrede

Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat in seiner Weihnachtsbotschaft die Bedeutung von Sprache hervorgehoben und vor Desinformation und Hassrede gewarnt. Sprache könne die Quelle von Missverständnissen sein, etwa wenn Menschen aneinander vorbeiredeten, schreibt Dieser in der Aachener KirchenZeitung (Ausgabe 24. Dezember). Besonders schlimm und gefährlich sei es, wenn „riesige Sprechblasen“ entstünden, „immer mehr vom selben, die in ‘zig Varianten immer nur dieselben scheinbar einfachen Lösungen, immer radikaler das Eine und Einzige fordern und durchsetzen wollen“.

Dann könnten aus Worten Taten werden, „der Schritt in die Gewalt ist überrumpelnd kurz“, warnte der Bischof. „Im Zeitalter von Massenkommunikation und Massenvernichtungswaffen kann keiner mehr das alles noch für harmlos halten!“

Bei Gott dagegen gebe es kein Missverstehen, unterstrich Dieser. Mit Jesu Geburt sei das göttliche Wort als ein Mensch in die Welt gekommen: „Nun endlich bekommt die Sprache als Quelle aller Missverständnisse einen Dolmetscher für alle.“ Jesus habe nichts für sich behauptet, nichts gegen andere durchgesetzt, niemanden „totgeredet“ und schon gar nicht Worte oder Taten aus Lüge, Hass und Gewalt verbreitet, schreibt der Bischof weiter. Er habe sich vielmehr „selbst verschenkt in einem Menschenleben voller Hinwendung und Hingabe, in seinen Worten voller Erbarmen und Liebe zu Gott und den Menschen, in seinem Stellvertretertod am Kreuz, in seinem Ganz-unten-Sein in Grab und Schweigen“.