Aung San Suu Kyi wurde nach dem Militärputsch vom Februar 2021 verhaftet und von Militärtribunalen zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt. Seitdem wird sie, erkrankt, in Isolationshaft festgehalten.
Eine weltweite Kampagne zum 80. Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am 19. Juni hat ihr Ziel von 80.000 Videobotschaften erreicht. “Einen Tag vor Mutters Geburtstag haben wir bereits 80.000 Glückwünsche erhalten. Wir danken allen herzlich, die uns ihre Glückwünsche geschickt und dazu beigetragen haben”, sagte Kim Aris, Suu Kyis Sohn und Initiator der Kampagne “Suu 80. Geburtstag”, zu Radio Free Asia (Donnerstag).
Auf der anderen Seite hat die Junta von Myanmar auf pro-militärischen Social-Medie-Plattformen zur Überwachung und Verhaftung von Personen aufrufen, die an Suu Kyis Geburtstag am heutigen Donnerstag Gedenkveranstaltungen und symbolische Proteste wie Blumen im Haar planen. Eine Blume im Haar war Suu Kyis Markenzeichen.
Im Rahmen der Kampagne wurden Unterstützer aufgerufen, Suu Kyi 30-sekündige Geburtstagsglückwünsche zu senden. Weltweit folgten Demokratieaktivisten, Politiker, Akademiker und Künstler dem Aufruf. Ob die Kampagne den offiziellen Weltrekord für die größte Sammlung von Geburtstagsgrüßen aufstellt, will das Guinness-Buch der Rekorde voraussichtlich in den kommenden Tagen mitteilen. Der aktuelle Rekord liegt bei mehr als 32.000 Geburtstagsgrüßen und wurde 2016 für den indischen Guru Gurmeet Ram Rahim Singh aufgestellt.
In den Monaten vor dem Geburtstag seiner Mutter hatte Kim Aris bei einer Reise durch die USA zu myanmarischen Diaspora-Gemeinden in Städten von New York über Los Angeles bis nach Texas mehr als 400.000 Dollar Spenden für Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Opfer von Inhaftierungen nach dem Putsch und dem Erdbeben in Myanmar gesammelt.
1990 gewannen Aung San Suu Kyi und ihre Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) haushoch die erste Wahl seit dem Putsch von 1962. Die Junta annullierte jedoch die Wahl und stellte Suu Kyi über einen Zeitraum von 21 Jahren fast 15 Jahre lang unter Hausarrest. Den 1991 verliehenen Friedensnobelpreis nahmen ihre Söhne Alexander und Kim Aris entgegen. 2015 und 2020 gewannen Suu Kyi und die NLD die Parlamentswahlen klar gegen die Militärpartei Union Solidarity and Development Party.