Die Ökumenische Telefonseelsorge in Augsburg hat ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der erste Anruf sei am 7. April 1975 um 8 Uhr eingegangen, teilten das evangelisch-lutherische Dekanat Augsburg und das Bistum Augsburg am Dienstag mit. Eine Frau habe Rat gesucht, weil sie unter den außerehelichen Affären ihres Mannes gelitten habe. Seitdem seien mehr als 400.000 Seelsorgegespräche am Telefon – und inzwischen auch per E-Mail und Chat – geführt worden.
„Wir sind dankbar für alle Hilfe, die über die Telefonseelsorgen vielen Menschen gegeben werden konnte“, sagte die evangelische Dekanin Doris Sperber-Hartmann im ökumenischen Festgottesdienst in der evangelischen Ulrichskirche. Sie danke vor allem jenen Menschen, die in den 50 Jahren ihre Kraft in den Dienst der Telefonseelsorge gestellt hätten. Rund 450 Männer und Frauen seien während der Zeit in mehr als 420.000 Stunden ehrenamtlich aktiv gewesen.
Auch der katholische Generalvikar Wolfgang Hacker würdigte die Mitarbeitenden der Telefonseelsorge. Sie böten den Hilfesuchenden ein offenes Ohr und ein offenes Herz. „Vergelt‘s Gott für alle engagierte, menschenzugewandte Arbeit, die Sie geleistet haben“, sagte Hacker.
Der größte Teil der Anrufenden ist laut Bistums- und Dekanatsangaben zwischen 50 und 70 Jahre alt. Fast drei Viertel seien Frauen. Nach wie vor seien Einsamkeit, Krankheit, Schwierigkeiten in Familie und Beziehung, Depressionen und auch Suizidgedanken die häufigsten Beweggründe, die Telefonseelsorge zu kontaktieren.
Die Ökumenische Telefonseelsorge wird von der Diözese Augsburg und dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat Augsburg getragen, die auch den Großteil der Kosten übernehmen. Dazu kommen kommunale Zuschüsse. Den zurzeit 84 ehrenamtlichen Telefonseelsorgerinnen und -seelsorgern stehen dabei vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen zur Seite. (1210/08.04.2025)