Das Augsburger Hohe Friedensfest feiert in diesem Jahr sein 375. Jubiläum mit einem dreimonatigen Festprogramm zu Krieg und Frieden in Europa. Der Künstlerische Programmleiter des Friedensfestes, Eric Nikodym, sagte bei der Programmvorstellung am Mittwoch in Augsburg: „Wir müssen etwas für den Frieden riskieren, denn er ist zerbrechlich.“ Das sehe man in diesem Jahr deutlicher bisher. Die Jubiläumsausgabe des Friedensfestes beginnt diesmal am 8. Mai mit einem Festakt, bei dem auch der Bayerische Landtag zu Gast sein soll, dauert bis 8. August, umfasst mehr als 140 Veranstaltungen und steht unter dem Motto „Frieden riskieren!“.
Das Programm basiert auf drei historischen Ereignissen: dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945, dem 30. Jahrestag des Endes des Bosnienkrieges 1995 und dem 375. Jubiläum des Augsburger Friedensfestes, das 1650 zum ersten Mal gefeiert wurde. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU), sagte, dass die Friedensstadt Augsburg ihr historisches Erbe als eine Selbstverpflichtung verstehe, für ein friedliches Zusammenleben in einer vielkulturellen und multireligiösen Stadt einzutreten. „Für den Frieden müssen wir gerade jetzt aktiv einstehen, ihn schützen und verteidigen.“
Das Augsburger Hohe Friedensfest findet jedes Jahr am 8. August statt. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) durften die Protestanten in Augsburg ihren Glauben nicht ausüben. Erst der Westfälische Friede von 1648 brachte ihnen die rechtmäßige Gleichstellung mit der römisch-katholischen Kirche. In Erinnerung an die Gleichstellung führten die Protestanten Augsburgs im Jahr 1650 das Hohe Friedensfest ein. Seit 1985 feiern die beiden großen Kirchen diesen Tag ökumenisch. 2018 wurde das Augsburger Hohe Friedensfest „Immaterielles Kulturerbe der Unesco“. Der 8. August ist in der Stadt Augsburg deshalb auch ein gesetzlicher Feiertag. (0927/19.03.2025)