Organspende ist ein sehr persönliches Thema. Um die Zahl der Spender zu erhöhen, hatte die Ampelregierung ein Organspenderegister in Auftrag gegeben. 330.000 Bürger haben ihren Willen im ersten Jahr dort dokumentiert.
Mehr als 330.000 Bundesbürger haben sich bislang in das neu geschaffene bundesweite Organspenderegister eingetragen. Über 90 Prozent der Einträge bekundeten die Zustimmung für eine Spende im Falle des Todes, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am Donnerstag in Bonn im ersten Jahresbericht des Registers mit.
In dem vom Bundesinstitut betriebenen Register kann seit März 2024 jede Person ihre Entscheidung für oder gegen eine Spende online dokumentieren. Das Register war mehrstufig an den Start gegangen: Zunächst waren 2023 die Entnahmekrankenhäuser angeschlossen worden. Es folgte die Freischaltung für Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr 2024, bei der die Erklärung zunächst mit Hilfe der eID-Funktion des Personalausweises festgehalten werden konnte. Im weiteren Verlauf des Jahres kam die Möglichkeit hinzu, eine Erklärung über die App der Krankenkasse abzugeben. Diesen Weg nutzen inzwischen zwei Drittel aller Erklärenden.
Generell lassen sich laut Bundesinstitut über alle Altersgruppen hinweg sehr hohe Zustimmungswerte zur Spende verzeichnen. Insgesamt sprechen sich über 90 Prozent der Erklärenden dafür aus: 84 Prozent bejahen die Spende vollumfassend; 6,2 Prozent schließen einzelne Organe oder Gewebe aus, und 0,9 Prozent beschränken ihre Zustimmung auf bestimmte Organe oder Gewebe. 7,4 Prozent haben im Register ihren Widerspruch dokumentiert. 1,6 Prozent übertragen die Entscheidung auf eine andere Person.
Die Daten zeigen, dass Personen eher Organe als Gewebe zu spenden bereit sind, wenn sie eine eingeschränkte Zustimmung erteilen. So schließen Erklärende vor allem ihre Haut sowie die Horn- und Lederhaut der Augen aus. Organe wie Leber und Niere werden derweil am häufigsten zur Spende freigegeben.
Mit Blick auf das Alter lässt sich erkennen, dass vornehmlich ältere Menschen einen Widerspruch erklären (18,9 Prozent bei den über 80-Jährigen). Im Vergleich dazu widersprechen unter 5 Prozent der unter 40-Jährigen. Jüngere Personen schließen dafür deutlich häufiger einzelne Organe/Gewebe von einer Spende aus (rund 10 Prozent bei den unter 30-Jährigen gegenüber maximal 1,5 Prozent der über 71-Jährigen).