Die Nachfrage nach Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse steigt in Sachsen. 2023 lagen den zuständigen Stellen im Freistaat insgesamt 2.509 Anträge auf Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation vor, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Kamenz mitteilte. Das waren 527 Anträge beziehungsweise über ein Viertel mehr (26,6 Prozent) als im Vorjahr.
Insgesamt 2.189 Anerkennungsverfahren seien abgeschlossen worden (2022: 1.674). 1.001 im Ausland erworbene Abschlüsse wurden dabei als vollständig gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt (2022: 792). Das sei ein Rückgang von 47,3 Prozent im Jahr 2022 auf 45,7 Prozent.
1.063 Anträge wurden positiv, aber mit der Auflage einer Ausgleichsmaßnahme beschieden (2022: 782). 125 Anträge auf Anerkennung wurden abgelehnt (2022: 100).
Die meisten Anträge wurden laut Landesamt für den Bereich des Gesundheitswesens gestellt: Gesundheits- und Krankenpfleger/-pflegerin (476), Pflegefachkraft (451), Lehrer/Lehrerin (410) sowie Arzt/Ärztin (399). Die Antragstellerinnen und -steller stammten am häufigsten aus der Ukraine (418), Syrien (316), von den Philippinen (255) und aus Brasilien (130).
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen forderte, trotz des positiven Trends die Anerkennung weiter zu vereinfachen und die Verfahren zu beschleunigen. Insbesondere bei der Anerkennung von Abschlüssen der Lehrkräfte bleibe es in Sachsen bei einer gravierenden Fehlstelle, kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Daniela Kolbe: „Das können wir uns angesichts des Lehrermangels nicht leisten.“